LöhCamp 2024 - Tagebuch
Montag - Vormittag
Der erste Tag in Olympia bricht an. Wie es sich für Griechenland gehört, werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Alle haben gut geschlafen und freuen sich auf den Tag. Ein paar Frühaufsteher sitzen schon vor dem Frühstück am Feuer und diese verrückten Fußballer kicken schon wieder in der Soccerarena. Oder haben die am Ende dort sogar die Nacht verbracht? Wer weiß das schon?
Nach Katzenwäsche geht’s zum Frühstück, das gibt’s bei uns gruppenweise in Gleitzeit ab 8 Uhr.
Danke an unser Cateringteam für diese sensationelle Sportlernahrung: Cornflakes, Brötchen und diese Vitamine im braunen Glas. Gibt’s das jetzt jeden Morgen? Toll!
Eine Trompetenfanfare ruft uns um 10 Uhr zu unserer ersten Veranstaltung in der großen Säulenhalle. Schon bevor das Programm losgeht, hallen die Schlachtrufe der Mannschaften durch den Saal und die Stimmung ist prächtig. Moderatorin Euphoria, alias Sina, begrüßt uns und stellt uns die berühmte Athena vor, die in diesem Fall nicht die griechische Göttin ist, sondern unsere Sponsorin und Veranstalterin der Spiele. Ihr verdanken wir eine frisch renovierte Veranstaltungsstätte mit Arena.
Perseus, den ihr ja schon von gestern kennt, betritt unter Posaunenklängen die Säulenhalle.
Ein bisschen angeberisch ist er ja schon, macht groß auf Muskelprotz, aber okay, wer beim letzten Mal so viele Siege eingefahren hat, kann schon mal ein bisschen übertreiben.
Zwei kleine Sportler, die Zwillinge Lilly und Sammy, werden heute besonders geehrt, denn sie feiern in Olympia ihren 10. Geburtstag. Natürlich gibt’s auch einen Kuchen.
Danach trainieren wir unsere Stimmbänder, die vom gestrigen Schlachtrufschreien bei einigen kleinen und großen Sportlern schon etwas angeschlagen sind.
Gott, du meinst es gut mir mir! ist unser erster Song dieses Jahr.
Ja, davon sind wir überzeugt und so gespannt, was wir mit diesem guten Gott in Olympia erleben werden.
Natürlich ist auch der obligatorische LöhCamp-Song dabei.
Doch, die sind wirklich alle echt gut drauf!
Das Medienteam überrascht uns gleich am ersten Morgen mit einem Film des Einstiegs und der Wanderung gestern. Das gabs noch nie. Die haben wohl wieder ne Nachtschicht gemacht.
Perseus erklärt uns, das wir diese Woche eine Menge Pokale gewinnen können. Natürlich ist der begehrteste der Tagespokal, aber in diesem Jahr gibt es zusätzlich noch „Unterpokale“ für
Ordnung im Quartier, Pünktlichkeit bei allen Aktionen und die Stimmung in den Nationen.
Alle Mannschaften sind hoch motiviert, die zu gewinnen.
Pythagoras, alias Matthi, unser Dichter und Denker, betritt die Szenerie. Wer kennt ihn nicht, den Erfinder von a² + b² = c²? Also,…..das war irgendwas mit Dreiecken und Quadraten und Flächeninhalten, ähhhh, ja.
Pythagoras findet unsere Stimmung zwar gut, aber er kann bei Lautstärke nicht so gut denken. Also, wir können auch leise… Wir erfahren von ihm, dass er neben seiner Liebe zu Mathematik auch ein großer Freund des Schöpfergottes ist, von dem er uns diese Woche so einiges erzählen will.
Dass dieser Gott nicht weit weg ist, sondern uns ganz nahe sein will, ist ein starkes Thema, das wir gleich noch mit einem Lied vertiefen.
„Du bist der einzig wahre und wunderbare Gott!“. Mehr braucht man nicht zum Leben!


Die Mannschaften verlassen die Säulenhalle, um sich zum „Siegertreff“ zu versammeln. So heißt in diesem Jahr die Zeit, in der die kleinen Sportler sich in kleinen Grüppchen mit dem Buch der Bücher beschäftigen.
Die ganze Woche über wird es um diese ziemlich berühmte Bibel-Geschichte gehen mit dem Vater und seinen zwei Söhnen. Na, ihr wisst schon, welche das ist. Heute müssen wir erst einmal klären, wie das Familienleben vor 2000 Jahren in Israel so aussah. War schon ziemlich anders, als wir das heute so gewohnt sind.
Um 11 Uhr rufen uns die Trompeten zu unserer Freiluftarena. Dort müssen wir erst mal ein bisschen trainieren, wie man am schnellsten und trotzdem sicher und geordnet diese riesengroßen Stufen zur Tribüne erklimmt.
Athena stellt uns den Oberbefehlshaber von Cäsars Truppen vor: Flavius Populus, den wir höflich, aber nicht sehr begeistert begrüßen. Er macht dem Bild, das wir von Römern haben, alle Ehre. Er ist hochnäsig und verkündet als erstes, das sowieso schon klar ist, dass die Römer aus allen Wettkämpfen als Sieger hervorgehen werden.
Einverstanden sind wir damit nicht, aber so laut darf man das ja nicht sagen, denn die Römer sind nun mal die Besatzungsmacht.



Den Rest des Vormittags wird in den Unterkünften gebaut, denn schließlich soll Cäsar ja mit uns zufrieden sein. Fleißig werden dafür Stämme und Paletten geschleppt, Briefkästen, Schuhregale und Sitzbänke gezimmert und Fahnenmasten aufgestellt. So mancher hat zum ersten Mal im Leben einen Hammer in der Hand. Wirklich toll, was da so langsam entsteht!
Die Kohlenhydratspeicher der kleinen und großen Sportler werden beim Mittagessen wieder aufgefüllt, denn das Cateringteam weiß, was Kinder mögen. Nudeln mit Bolo und für die Vitamine noch ordentlich Salat schmecken uns prima. Damit werden wir ausreichend gerüstet sein fürs Nachmittagsprogramm.
Bis dahin ist Zeit zum Ausruhen, Basteln, Bauen, Chillen oder Anstehen am Kiosk.

Die Zeit nach dem Mittagessen nutzen die Sportler dazu, ihre Streitwagen fertig zu bauen, mit denen sie heute Nachmittag beim großen Wagenrennen antreten werden. Unsere Servicemitarbeiter von den Springern haben einen tollen Parcours über das ganze Camp abgesteckt und wir sind sehr gespannt auf das Spektakel. Um 16 Uhr startet der erste Teil des Rennens, bei dem alle Gruppen und Serviceteams zunächst mal zu Fuß so viele Platzrunden wie möglich drehen, um sich einen guten Startplatz für das eigentliche Wagenrennen zu erlaufen. Die dabei gesammelten Münzen bestimmen die Reihenfolge beim Start. Die Pole Position geht an die Inder, gefolgt von den Osmanen und Ägyptern. Die Teams müssen 3 Runden fahren. Nach jeder Runde gibt es einen Boxenstopp, bei dem der Fahrer gewechselt werden muss. Das ist ein ganz schönes Gedränge mit einigen Überholvorgängen. Nach einem spannenden Rennen überqueren die Inder mit einem klassischen Start-Ziel-Sieg die Linie.

Heute Morgen ist es ein bisschen nasser in Griechenland, aber das macht uns ja sowas von gar nichts aus. Wir Sportler sind doch nicht aus Zucker und die Dichtigkeit unserer Gummistiefel in den Pfützen zu testen, ist ja eigentlich auch ein ganz gutes Weitsprungtraining. Die Spanier sind Geschichte, die Sonne scheint in unseren Herzen und darum feiern wir heute den ganzen Tag lang Partys. Die Erste Party ist der 12. Geburtstag von Daniel bei den Spartanern. Er bekommt sein Ständchen und eine Pancakes-Torte beim Morgenplenum.

Heute Nachmittag ist es endlich so weit. Wir haben beschlossen, dass wir jetzt mit allen Nationen gemeinsam gegen die Römer vorgehen werden. Wir werden unsere Flaggen zurückerobern und dann hoffen wir, dass die Spiele für die Römer beendet sein werden. Wir treffen uns auf der großen Wiese hinter dem Camp, wo unsere Teens ein tolles Spielfeld für die Mannschaften aufgebaut haben. In der Mitte sind unsere Flaggen und ein Kreis, in dem die Römer uns fangen dürfen. Das sind ganz schön viele Römer, aber gemeinsam schaffen wir es trotzdem, unsere Flaggen und eine Menge Goldmünzen an den Römern vorbei zu schmuggeln in unsere Basis.

Die griechische Sonne geht langsam über dem Horizont auf, die kleinen Olympioniken kriechen aus ihren Schlafsäcken, alles scheint friedlich. Aber der Schein trügt. Irgendwann fällt es jemandem auf: „Unsere Gruppenbanner sind weg!“ Stattdessen hängen da diese roten Flaggen mit S.P.Q.R., sogar auf unserem Turm. Dank dieses neumodischen Gockels finden unsere Mitarbeiter heraus, dass das eine Abkürzung ist für „Senatus Populisque Romanus“ – Senat und Volk von Rom! Klar, dachten wir uns ja schon, dass diese blöden Römer keine Ruhe geben. Na wartet, lange lassen wir uns das nicht mehr gefallen. Wir Sportler sind Ehrenleute und in Olympia geht es fair zu!

Nachmittags tauschen wir kurzerhand das Programm von gestern. Die 5 jüngeren Sportlerteams basteln, die älteren machen Kooperationsspiele. Die Atmosphäre ist entspannt. Übrigens haben wir Mitarbeiter vom Sanizelt heute morgen darüber geredet, ob die Kinder wirklich schon verstehen, was die Bibel mit dem Wort „Sünde“ meint. Da überrascht uns heute ein kleiner Osmane mit seiner Erklärung. „Also, wir sind ja alle zusammen im Vaterhaus. Und wenn ich jetzt zum Beispiel was Böses tue und die Tür volle Kanne zuschlage, dann ist Gott darüber voll traurig…Das ist Sünde.“ Okay, eigentlich ganz einfach. Danke, kleiner Osmane. Stimmt wohl was Jesus gesagt hat: „Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder, werdet ihr das Reich Gottes nicht sehen.“

Wir sind fröhlich aufgewacht. Die meisten kleinen Olympiateilnehmer haben vom Gewitter heute Nacht nichts mitbekommen und das einfach verschlafen. Waren ja auch anstrengende Wettkämpfe gestern bei der Hitze. Mit dem „alten Klassiker“ von Daniel Kallauch „Willkommen, Hallo im Vaterhaus“ begrüßen wir uns im Morgenplenum. Eigentlich hat der das vor 20 Jahren ja extra für unser Camp komponiert.

Noch nicht erzählt haben wir, dass unser Geschirr nach jeder Mahlzeit von den kleinen und großen Sportlern gespült wird, die dabei sogar meistens viel Spaß haben. Jede Gruppe ist im Laufe der Olympiade einmal dran. Okay, manchmal sind die Spüler danach ein bisschen nass, aber Hauptsache, das Geschirr ist sauber. In der Pause am Nachmittag kommt es zur ersten kleinen Wasserschlacht der Woche, denn es ist wirklich ziemlich heiß.

Die Sonne geht langsam auf über Athen und einige kleine Sportler sind so gespannt auf den Tag, dass sie nicht viel länger schlafen wollen, als der Himmelskörper, aber das geht schon… Als alle wach sind, geht’s im Gänsemarsch zum Waschzelt und danach in die Säulenhalle zum Sportlerfrühstück. Bestimmt wird es schön werden heute. Wir kennen uns schon etwas, die Abläufe werden vertrauter und wir freuen uns auf einen spannenden und im wahrsten Sinne des Wortes heißen Tag in Griechenland. Obwohl es eigentlich schon warm genug ist, gibt’s beim Morgenplenum in der Säulenhalle erstmal ein bisschen Warmup mit einem Bewegungslied. Nach dem Countdown erläutert Achilles uns sein Fitnessprogramm. Drei Dinge gilt es zu beachten: - Gesunde Ernährung (sowas wie Sellerie und Möhrchen), na, wer´s mag… - Ausreichend Schlaf (für die Schönheit wahrscheinlich) und - regelmäßiges Lauftraining natürlich (2 Stunden war er heute schon unterwegs). Ja, okay, kann man so machen.

Am Nachmittag lernen wir ihn endlich kennen, den großen Weltenherrscher Cäsar. Von seiner Leibwache im prunkvollen Streitwagen gezogen fährt er in die Arena. Seltsam, er redet nicht viel, aber seine Ausstrahlung ist trotzdem ehrfurchtgebietend. Cäsar ist gekommen, um die Spiele offiziell zu eröffnen. Und dann kommt sie endlich, unsere olympische Fackel. Achilles läuft ins Stadion ein, klettert auf unseren Turm und entzündet endlich das olympische Feuer. Es wird bis zum Ende der Spiele brennen. Jetzt kann es so richtig mit den Spielen losgehen. Um 16 Uhr geht es zum ersten Wettkampf auf die große Wiese. Die Mannschaften veranstalten viele Disziplinen, die ihren Teamspirit stärken sollen. Da gibt’s so kreative Sachen wie Teppichtransport oder als Mannschaft durch Ringe steigen, aber auch alte Klassiker wie Plumpsack und Tauziehen. Man munkelt, dass bei den Wikingern die Mädchen gegen die Jungs gewonnen haben, aber pssssst, nicht weitersagen, die männliche Ehre ist schon angekratzt.

Olympia, wir kommen! Endlich geht es los. Kaiser Cäsar hat zu den berühmtesten Wettkämpfen der Antike eingeladen. Sportler aus allen Ländern des Reiches machen sich auf den Weg nach Athen, um beim großen Spektakel dabei zu sein. Schon lange vor der Eröffnung der Registration versammeln sich die kleinen Olympioniken in langen Schlangen an der Anmeldung ihres Landes. Mit großem Enthusiasmus, Vorfreude auf eine tolle Woche und ganz viel Gepäck sind die Familien angereist und warten gespannt, dass sich der Zeiger der Sonnenuhr auf 15 Uhr bewegt.