LöhCamp 2024 - Tagebuch
Mittwoch - Nachmittag / Abend
Nachmittags tauschen wir kurzerhand das Programm von gestern. Die 5 jüngeren Sportlerteams basteln, die älteren machen Kooperationsspiele. Die Atmosphäre ist entspannt.
Übrigens haben wir Mitarbeiter vom Sanizelt heute morgen darüber geredet, ob die Kinder wirklich schon verstehen, was die Bibel mit dem Wort „Sünde“ meint.
Da überrascht uns heute ein kleiner Osmane mit seiner Erklärung.
„Also, wir sind ja alle zusammen im Vaterhaus. Und wenn ich jetzt zum Beispiel was Böses tue und die Tür volle Kanne zuschlage, dann ist Gott darüber voll traurig…Das ist Sünde.“
Okay, eigentlich ganz einfach. Danke, kleiner Osmane. Stimmt wohl was Jesus gesagt hat: „Wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder, werdet ihr das Reich Gottes nicht sehen.“
Weil ihr zu Hause ja inzwischen unseren Tagesablauf kennt, müssen wir nicht mehr jeden Programmpunkt erwähnen.






Nach dem Abendessen geht’s beim Aufwärmprogramm in der Arena wieder hoch her. Diesmal sind die hustenden Regenwürmer und das Hottepferd bei den Spaßtänzen mit von der Partie.
Im Säulenpalast starten wir mit zwei fetzigen Liedern, bei denen hier so richtig die Post abgeht.


Euphoria bemerkt plötzlich, dass wir ohne Athena angefangen haben mit dem Programm.
Unter frenetischem Applaus wird sie auf ihrer Sänfte hereingetragen und nach Klobürsten und Ziegelsteinen preist sie uns heute Flip-Flops im Werbeblock an. Natürlich wie immer: Solange der Vorrat reicht!









Wir freuen uns auf den Film des Tages, der auch wieder ziemlich gut startet. Nach einer Minute unterbricht er plötzlich und wir sehen nur noch ROT! Römer überall….Voll unverschämt. Die Olympischen Spiele gehören allen Nationen und nicht nur euch, ihr Rotjacken!
Auch unsere zweite Pressekonferenz mit Silas und Kaleb von den Hunnen sowie Lea und Mateo von den Ägyptern wird von einem komischen Römer unterbrochen. Also, so langsam nervt das!







Aber die Pokalverleihung wird ja wohl klappen… na, schön wärs. Euphoria wird diesmal sogar von Flavius Popolus persönlich unterbrochen (eigentlich heißt der wohl Populus, aber die Version mit 2 x o ist echt passender). Der stoppt kurzerhand die Verleihung und schickt Euphoria von der Bühne, was wir nur unter großem Protest hinnehmen.
Wir lassen uns aber nicht die Laune verderben, sondern freuen uns auf die Fortsetzung vom Schauspiel.
Elli genießt ihre Freiheit und feiert Party ohne Ende mit vielen neuen Freunden. Aber irgendwann ist der letzte Taler ausgegeben und damit zeigen ihr auch die angeblichen Freunde die kalte Schulter. Jetzt sitzt sie im wahrsten Sinne des Wortes im Dreck und weint über ihre eigene Dummheit. Wie konnte sie nur auf die Idee kommen, ihren Vater zu verlassen? Dort hatte sie doch alles, was man zum Leben braucht. Sie sieht nur einen Ausweg aus der Misere: Vielleicht kann sie zurückgehen und ihren Vater bitten, seine Dienerin zu sein.





Matthi erzählt uns, wie er sich als Kind mal verlaufen hat, weil er unbedingt große Fische im Fluss fangen wollte. Er wusste, dass er das nicht tun durfte, aber tat es trotzdem. Schließlich hatte er sich hoffnungslos verlaufen, große Angst und keine Ahnung, wie er nach Hause kommen sollte.
Zum Glück ist die Geschichte gut ausgegangen und ihm wurde geholfen, nach Weg zu finden.
Matthi hatte auch Angst, wie seine Eltern reagieren würden, wenn er ihnen begegnet.
Wenn wir vor Gott wegrennen um unsere eigenen Wege zu gehen, brauchen wir keine Angst vor ihm zu haben. Er wird uns immer mit offenen Armen empfangen.





Zum Glück erlauben die Römer am Ende doch noch, dass die Pokalverleihung stattfinden darf. Nachdem Euphoria den Ordnungspokal an die Osmanen und den Wettkampfpokal an die Hunnen vergeben hat, gehen die übrigen Unterpokale nach Einmischung von Popolus alle an die Römer.
Aber okay, es gibt ja noch den Tagespokal für uns. Als den auch noch die Römer gewinnen, sind die Teams echt mit den Nerven fertig.
Doch nicht nur das: Populus baut sich großkotzig vor uns auf und teilt uns mit, dass seine Soldaten unseren Lagerfeuersnack konfisziert und aufgefuttert haben. Die Athleten gehen heute leer aus, was diese echt wütend macht.
Popolus schickt uns alle aus der Säulenhalle und wir folgen seinem Befehl.
Na hoffentlich beruhigen sich die kleinen Sportler wieder😉.
Tun sie bestimmt, ist ja nur ein Spiel, aber das mit dem fehlenden Snack ist schon blöd…



Die Lagerfeuerzeit wird trotzdem schön. Wir haben ein bisschen mehr Zeit zum Singen und Quatschen, ist ja auch nicht schlecht.
Die Kleinen gehen heute ein bisschen früher, als die Großen schlafen, aber schließlich legt sich doch Ruhe über Olympia. Schade, dass in dieser Woche kein Mond scheint.
Wir wünschen allen, die keine Römer sind, eine gute Nacht.


Die Zeit nach dem Mittagessen nutzen die Sportler dazu, ihre Streitwagen fertig zu bauen, mit denen sie heute Nachmittag beim großen Wagenrennen antreten werden. Unsere Servicemitarbeiter von den Springern haben einen tollen Parcours über das ganze Camp abgesteckt und wir sind sehr gespannt auf das Spektakel. Um 16 Uhr startet der erste Teil des Rennens, bei dem alle Gruppen und Serviceteams zunächst mal zu Fuß so viele Platzrunden wie möglich drehen, um sich einen guten Startplatz für das eigentliche Wagenrennen zu erlaufen. Die dabei gesammelten Münzen bestimmen die Reihenfolge beim Start. Die Pole Position geht an die Inder, gefolgt von den Osmanen und Ägyptern. Die Teams müssen 3 Runden fahren. Nach jeder Runde gibt es einen Boxenstopp, bei dem der Fahrer gewechselt werden muss. Das ist ein ganz schönes Gedränge mit einigen Überholvorgängen. Nach einem spannenden Rennen überqueren die Inder mit einem klassischen Start-Ziel-Sieg die Linie.

Heute Morgen ist es ein bisschen nasser in Griechenland, aber das macht uns ja sowas von gar nichts aus. Wir Sportler sind doch nicht aus Zucker und die Dichtigkeit unserer Gummistiefel in den Pfützen zu testen, ist ja eigentlich auch ein ganz gutes Weitsprungtraining. Die Spanier sind Geschichte, die Sonne scheint in unseren Herzen und darum feiern wir heute den ganzen Tag lang Partys. Die Erste Party ist der 12. Geburtstag von Daniel bei den Spartanern. Er bekommt sein Ständchen und eine Pancakes-Torte beim Morgenplenum.

Heute Nachmittag ist es endlich so weit. Wir haben beschlossen, dass wir jetzt mit allen Nationen gemeinsam gegen die Römer vorgehen werden. Wir werden unsere Flaggen zurückerobern und dann hoffen wir, dass die Spiele für die Römer beendet sein werden. Wir treffen uns auf der großen Wiese hinter dem Camp, wo unsere Teens ein tolles Spielfeld für die Mannschaften aufgebaut haben. In der Mitte sind unsere Flaggen und ein Kreis, in dem die Römer uns fangen dürfen. Das sind ganz schön viele Römer, aber gemeinsam schaffen wir es trotzdem, unsere Flaggen und eine Menge Goldmünzen an den Römern vorbei zu schmuggeln in unsere Basis.

Die griechische Sonne geht langsam über dem Horizont auf, die kleinen Olympioniken kriechen aus ihren Schlafsäcken, alles scheint friedlich. Aber der Schein trügt. Irgendwann fällt es jemandem auf: „Unsere Gruppenbanner sind weg!“ Stattdessen hängen da diese roten Flaggen mit S.P.Q.R., sogar auf unserem Turm. Dank dieses neumodischen Gockels finden unsere Mitarbeiter heraus, dass das eine Abkürzung ist für „Senatus Populisque Romanus“ – Senat und Volk von Rom! Klar, dachten wir uns ja schon, dass diese blöden Römer keine Ruhe geben. Na wartet, lange lassen wir uns das nicht mehr gefallen. Wir Sportler sind Ehrenleute und in Olympia geht es fair zu!

Wir sind fröhlich aufgewacht. Die meisten kleinen Olympiateilnehmer haben vom Gewitter heute Nacht nichts mitbekommen und das einfach verschlafen. Waren ja auch anstrengende Wettkämpfe gestern bei der Hitze. Mit dem „alten Klassiker“ von Daniel Kallauch „Willkommen, Hallo im Vaterhaus“ begrüßen wir uns im Morgenplenum. Eigentlich hat der das vor 20 Jahren ja extra für unser Camp komponiert.

Noch nicht erzählt haben wir, dass unser Geschirr nach jeder Mahlzeit von den kleinen und großen Sportlern gespült wird, die dabei sogar meistens viel Spaß haben. Jede Gruppe ist im Laufe der Olympiade einmal dran. Okay, manchmal sind die Spüler danach ein bisschen nass, aber Hauptsache, das Geschirr ist sauber. In der Pause am Nachmittag kommt es zur ersten kleinen Wasserschlacht der Woche, denn es ist wirklich ziemlich heiß.

Die Sonne geht langsam auf über Athen und einige kleine Sportler sind so gespannt auf den Tag, dass sie nicht viel länger schlafen wollen, als der Himmelskörper, aber das geht schon… Als alle wach sind, geht’s im Gänsemarsch zum Waschzelt und danach in die Säulenhalle zum Sportlerfrühstück. Bestimmt wird es schön werden heute. Wir kennen uns schon etwas, die Abläufe werden vertrauter und wir freuen uns auf einen spannenden und im wahrsten Sinne des Wortes heißen Tag in Griechenland. Obwohl es eigentlich schon warm genug ist, gibt’s beim Morgenplenum in der Säulenhalle erstmal ein bisschen Warmup mit einem Bewegungslied. Nach dem Countdown erläutert Achilles uns sein Fitnessprogramm. Drei Dinge gilt es zu beachten: - Gesunde Ernährung (sowas wie Sellerie und Möhrchen), na, wer´s mag… - Ausreichend Schlaf (für die Schönheit wahrscheinlich) und - regelmäßiges Lauftraining natürlich (2 Stunden war er heute schon unterwegs). Ja, okay, kann man so machen.

Am Nachmittag lernen wir ihn endlich kennen, den großen Weltenherrscher Cäsar. Von seiner Leibwache im prunkvollen Streitwagen gezogen fährt er in die Arena. Seltsam, er redet nicht viel, aber seine Ausstrahlung ist trotzdem ehrfurchtgebietend. Cäsar ist gekommen, um die Spiele offiziell zu eröffnen. Und dann kommt sie endlich, unsere olympische Fackel. Achilles läuft ins Stadion ein, klettert auf unseren Turm und entzündet endlich das olympische Feuer. Es wird bis zum Ende der Spiele brennen. Jetzt kann es so richtig mit den Spielen losgehen. Um 16 Uhr geht es zum ersten Wettkampf auf die große Wiese. Die Mannschaften veranstalten viele Disziplinen, die ihren Teamspirit stärken sollen. Da gibt’s so kreative Sachen wie Teppichtransport oder als Mannschaft durch Ringe steigen, aber auch alte Klassiker wie Plumpsack und Tauziehen. Man munkelt, dass bei den Wikingern die Mädchen gegen die Jungs gewonnen haben, aber pssssst, nicht weitersagen, die männliche Ehre ist schon angekratzt.

Der erste Tag in Olympia bricht an. Wie es sich für Griechenland gehört, werden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Alle haben gut geschlafen und freuen sich auf den Tag. Ein paar Frühaufsteher sitzen schon vor dem Frühstück am Feuer und diese verrückten Fußballer kicken schon wieder in der Soccerarena. Oder haben die am Ende dort sogar die Nacht verbracht? Wer weiß das schon? Nach Katzenwäsche geht’s zum Frühstück, das gibt’s bei uns gruppenweise in Gleitzeit ab 8 Uhr. Danke an unser Cateringteam für diese sensationelle Sportlernahrung: Cornflakes, Brötchen und diese Vitamine im braunen Glas. Gibt’s das jetzt jeden Morgen? Toll! Eine Trompetenfanfare ruft uns um 10 Uhr zu unserer ersten Veranstaltung in der großen Säulenhalle. Schon bevor das Programm losgeht, hallen die Schlachtrufe der Mannschaften durch den Saal und die Stimmung ist prächtig. Moderatorin Euphoria, alias Sina, begrüßt uns und stellt uns die berühmte Athena vor, die in diesem Fall nicht die griechische Göttin ist, sondern unsere Sponsorin und Veranstalterin der Spiele. Ihr verdanken wir eine frisch renovierte Veranstaltungsstätte mit Arena.

Olympia, wir kommen! Endlich geht es los. Kaiser Cäsar hat zu den berühmtesten Wettkämpfen der Antike eingeladen. Sportler aus allen Ländern des Reiches machen sich auf den Weg nach Athen, um beim großen Spektakel dabei zu sein. Schon lange vor der Eröffnung der Registration versammeln sich die kleinen Olympioniken in langen Schlangen an der Anmeldung ihres Landes. Mit großem Enthusiasmus, Vorfreude auf eine tolle Woche und ganz viel Gepäck sind die Familien angereist und warten gespannt, dass sich der Zeiger der Sonnenuhr auf 15 Uhr bewegt.